Ein Konzernabschluss entsteht in der Regel aus einer großen Datenmenge, die von allen beteiligten Unternehmen zusammengestellt wird. Um alle Variablen valide mit einzubeziehen, ist viel Arbeit notwendig und genau hier setzt SAP S/4 HANA FOR GROUP REPORTING an.
Mit den Funktionen von SAP GROUP REPORTING lassen sich die einzelnen Schritte zum vollständigen Konzernabschluss schnell und präzise umsetzen. In den folgenden Abschnitten erläutern wir Ihnen, wie genau dieser Prozess funktioniert und welche Voraussetzungen gegeben sein sollten. Ebenso erfahren Sie, woraus ein Konzernabschluss besteht und wie wir Sie mit unseren Angeboten unterstützen können.
Was ist ein Konzernabschluss?
Das Mutterunternehmen eines Konzerns muss neben dem Jahresabschluss zusätzlich einen Konzernabschluss aufstellen. Während der Jahresabschluss das einzelne Unternehmen abbildet, fasst der Konzernabschluss die Geschäftstätigkeit sämtlicher zugehöriger Firmen zusammen. Der Konzernabschluss erfasst die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns und bietet dabei Informationen für Angehörige des Konzerns und auch externe Adressaten.
Er wird erstellt, indem zunächst alle Einzelabschlüsse der Konzernunternehmen zu einem einzelnen Summenabschluss zusammengefasst werden. Danach wird der Summenabschluss mit Hilfe von Konsolidierungsmaßnahmen um die Verflechtungen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den Unternehmen bereinigt.
Was sind die Bestandteile eines Konzernabschlusses
Gegenstand des Konzernabschlusses sind nach § 297 HGB die folgenden Punkte:
- die Konzernbilanz
- die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
- der Konzernanhang
- die Kapitalflussrechnung
- der Eigenkapitalspiegel
Eine Segmentberichterstattung ist dabei optional.
Sowohl für die Konzernbilanz als auch für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind die Gliederungsvorschriften nach § 298 HGB anzuwenden, welche auch für den Jahresabschluss der großen Kapitalgesellschaften gelten. Für die Bilanzierung und Bewertung im Konzernabschluss gilt der Grundsatz der Einheitlichkeit. Nach IFRS (IAS 1) und US-GAAP umfasst der Konzernabschluss ebenfalls die Bilanz, die GuV, den Anhang sowie die Kapitalflussrechnung und den Eigenkapitalspiegel. Hier ist der Anhang weitaus umfassender als nach HGB.
Gibt es eine Pflicht, einen Konzernabschluss aufzustellen?
Die Verpflichtung zur Aufstellung eines Konzernabschlusses ergibt sich für Kapitalgesellschaften aus § 290 HGB und für große Personenhandelsgesellschaften oder Einzelkaufleute aus § 11 PublG. Eine Kapitalgesellschaft mit Sitz im Inland hat immer dann einen Konzernabschluss aufzustellen, wenn sie auf ein anderes Unternehmen unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann, siehe § 290 Abs. 1 Satz 1 HGB.
Kapitalmarktorientierte Konzerne sind nach § 315e Abs. 1 und 2 HGB verpflichtet, einen Konzernabschluss nach den International Financial Reporting Standards aufzustellen. Die Aufstellungsfrist des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts beträgt bei kapitalorientierten Kapitalgesellschaften 4 Monate, bei anderen 5 Monate, siehe dazu § 290 Abs. 1 Satz 1 i.V.m. Satz 2 HGB.
Wie wird der Konzernabschluss mit SAP S/4 HANA FOR GROUP REPORTING erstellt?
Mit SAP S/4HANA for Group Reporting bringt SAP eine innovative Lösung zur agileren, automatischen und validen Erstellung des Konzernabschlusses auf den Markt. Durch das Group Reporting interpretiert SAP den Konzernabschluss nicht mehr als zusätzlichen eigenen Prozess, sondern als Teilprozess des gesamten Abschlusses.
Der Konzernabschluss umfasst die Einzelabschlüsse der jeweiligen Konzernunternehmen sowie die Konsolidierungsschritte der Summenabschlüsse, nämlich Kapital, Schulden, Aufwands- und Ertragskonsolidierung sowie Zwischenergebniseliminierung mit jeweiligen Steuerabgrenzungen. Durch die Integration des Group Reportings in die S/4HANA In-Memory Datenbank wird die richtige technische Umsetzung sichergestellt.
Bisher ist die traditionelle Methode des Konzernabschlusses noch weiter verbreitet. Diese lässt sich in fünf Schritte unterteilen:
Die einzelnen Schritte zum Konzernabschluss
- Vorbereitung:
Im ersten Schritt werden alle Stammdaten in der jeweiligen Konsolidierungslösung gepflegt. Anschließend sorgt in der Regel ein automatischer Prozess dafür, dass alle Stammdaten mit dem zentralen Finanzsystem synchronisiert werden. Hinzu kommt die Übermittlung der Zusatzinformationen. - Maßnahmen:
Der zweite Punkt ist zwar optional, aber ein empfohlener Zwischenschritt. Dieser hilft bei der Verbesserung der Datenqualität und trägt somit zur Beschleunigung des gesamten Prozesses bei. Dabei werden die IC-Daten gemeldet und daraufhin von Fremdwährungen in die gängige Zahlungseinheit des Konzerns umgerechnet. So wird eine einheitliche Basis zur Verrechnung der Daten gebildet. - Vorabstimmung:
Danach können in Schritt 3 die Daten abgestimmt werden. An diesem Punkt ist es möglich, größere Differenzen in den Datenmengen zu analysieren und zu bereinigen. - Datenvalidierung:
Als vierter Schritt folgt die Datenmeldung mit dem direkten Import aus dem ERP-/BW-System, den MS-Excel-Dateien oder den netzbasierten Datenerfassungsoberflächen. In der Folge werden auch hier Fremdwährungseinheiten in die Konzernwährung umgerechnet. - Konzernabschluss:
Beim fünften Schritt folgt dann der Konzernabschluss. Hierbei sollen alle pauschalen Buchungen vermieden werden. Die erforderlichen Anpassungen sollten dann mindestens der Konsolidierungseinheit zugeordnet sein. Diese Maßnahme stellt sicher, dass zu jedem Zeitpunkt die Konsolidierungseinheiten inklusive der Buchungen entkonsolidiert werden können.
Voraussetzungen und Ziele von SAP S/4HANA for Group Reporting
Durch SAP S/ HANA for Group Reporting möchte SAP die Erstellung des Konzernabschlusses durch neue Konsolidierungslösungen verbessern. Hier geht Group Reporting davon aus, dass alle relevanten Konsolidierungseinheiten bereits im ERP-System S/4HANA geführt werden. Außerdem setzt Group Reporting ein zentralisiertes Datenmodell als einzige Datenquelle voraus.
Sind diese Voraussetzungen gegeben, sinkt der Aufwand der Stammdatenpflege bei den Einzel- und Konzernabschlüssen. Die Zusatzinformationen müssen aber immer noch weiter gepflegt werden.
Die Integration aller Konsolidierungseinheiten in S/4HANA und die Nutzung des Group Reporting Zielen auf folgendes ab:
- eine durchgehende Abstimmung innerhalb des Konzerns
- eine kontinuierliche Währungsumrechnung
- eine ständig mögliche Datenvalidierung
Durch die Währungsumrechnung können jederzeit die Transaktionskurse angewendet werden. So kann am Stichtag die Bewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten zum jeweiligen Tageskurs erfolgen. Das Ergebnis ist eine Bilanz, die bereits zum Stichtagskurs umgerechnet ist und nicht wie üblich auf Grundlage des Durchschnittskurses fußt. Diese Daten führen zu einer genauen Darstellung der Währungseffekte und ferner auch zu einer präzisen Kapitalflussrechnung. Dies ist jedoch nur möglich, wenn eine Umstellung von Durchschnitts- auf Transaktionskurs sinnvoll ist.
SAP Group Reporting im Zusammenspiel mit Vorsystemen
Mit der Validierung der Daten wird sichergestellt, dass sie bereits bei der Erstellung des Einzelabschlusses die Qualitätsansprüche des Konzerns erfüllen. Weiterhin können die Konsolidierungseffekte bereits auf Einzelabschlussebene mit einbezogen werden. Infolgedessen werden Konzernanpassungen schon im Einzelabschluss auf einer separaten Buchungsebene geregelt.
Dieser Prozessvorschlag von SAP funktioniert nur unter der Annahme, dass alle Gesellschaften vollständig in S/4 HANA integriert sind. Das ist in der Praxis jedoch schwer umzusetzen, da es sehr unterschiedliche Vorsysteme gibt. Daher kann nicht von einer Integration aller Konsolidierungseinheiten zum Erstkonsolidierungszeitpunkt ausgegangen werden.
Das hat zur Folge, dass der Konzernabschluss sowohl aus SAP Group Reporting als auch aus den Vorsystemen entstehen muss. Dabei wird die Heterogenität der Vorsysteme durch eine Direktanbindung an die S/4HANA-In-Memory-Datenbank und einen flexiblen Daten-Import angezeigt.
SAP S/4HANA for Group Reporting – Der sichere Weg zum Konzernabschluss
Die innovative Konsolidierungslösung SAP S/4HANA for Group Reporting bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten. Dabei ist es unerheblich, ob eine Vollintegration oder Teilintegration der einzelnen Konsolidierungseinheiten vorliegt. Die zur Auswahl stehenden Möglichkeiten werden von uns detailliert vorgestellt und es erfolgt die Unterstützung des Kunden bei der Entscheidungsfindung. Anschließend erfolgen die Konzipierung und die Implementierung des gesamten Konzernabschluss-Erstellungsprozesses.
Mit SAP S/4HANA FOR GROUP REPORTING bietet SAP das Group Reporting als on-premise und auch als Cloud Konsolidierungslösung für Kunden an. Sie sind ein vollumfänglicher Bestandteil der S/4HANA Produktwelt. Konsolidieren Sie Plan- und Ist-Daten in Echtzeit, sowohl vor als auch nach dem Abschluss.
Unser Angebot reicht von Workshops über Vorstudien bis hin zur professionellen Implementierung des Tools SAP S/4HANA FOR GROUP REPORTING.
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